Aktuelles zur Afrikanischen Schweinepest (ASP)
Die ASP ist mit Schweden das 24. europäische Land von der die Afrikanische Schweinepest betroffen. Aktuell umfasst diese neben den EU-Mitgliedern Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Kroatien, Rumänien, Ungarn, der Slowakei, den Baltischen Staaten, Polen, und Andere sowie die EU-Anrainerstaaten Russland, Moldawien, die Ukraine und Serbien. Von einem Vorkommen in weiteren nicht EU-Staaten Osteuropas (die nicht an das Europäische Meldesystem angeschlossen sind) kann ausgegangen werden.
Während in der Tschechischen Republik die Erkrankung zunächst erfolgreich bekämpft und getilgt wurde, ist sie an der nördlichen Grenze zu Deutschland wieder nachgewiesen worden. Auch in vielen anderen europäischen Ländern ist weiterhin keine Entspannung der Situation zu bemerken. Auch in Asien, insbesondere in China, verursacht diese Tierseuche immense Verluste bei Schweinen.
Die Afrikanische Schweinepest ist bisher noch nicht in Österreich aufgetreten, durch die zahlreichen Fälle im Osten Europas ist die Gefahr einer Einschleppung aber sehr hoch! Ein Ausbruch in Österreich hätte schwerwiegende Folgen für Tiere und landwirtschaftliche Betriebe.
HR Dr.med.vet. Michael Dünser
Leiter der AGES Linz
Achtung – Afrikanische Schweinepest! Wichtige Informationen für Jägerinnen und Jäger
Allgemeines:
Die Afrikanische Schweinepest betrifft nur Wild- und Hausschweine. Sie ist für den Menschen völlig ungefährlich, endet aber für Schweine meist schnell tödlich. Der Auslöser dafür ist ein Virus, für das es keinen Impfstoff gibt. Dieses bleibt monatelang, auch in Kadavern oder verarbeitetem Fleisch, infektiös. Symptome bei den Wildschweinen sind:
Gehäufte Todesfälle (Fallwild), Blutungen, Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und eine verringerte Fluchtbereitschaft.
Übertragen wird die Krankheit:
– durch direkten Kontakt mit infizierten Wildschweinen bzw. Kadavern,
– durch den Menschen bzw. durch seine Ausrüstung (Kleidung, Schuhe, etc.),
– durch Lebensmittelabfälle
– oder kurzfristig und unmittelbar nach dem Reviergang evtl. durch den Jagdhund.
Der Tourismus, der europäische Warenverkehr und Personenverkehr (Erntehelfer, Pflegepersonal etc.) stellen ebenfalls ein Verbreitungsrisiko durch Lebensmittel dar.
Maßnahmen bei offensichtlich kranken Wildschweinen:
Bei Erkennen eines kranken Tiers ist sofort dem Amtstierarzt Bescheid zu geben. Kranke Tiere müssen erlegt werden und deren Kadaver dürfen nicht aufgebrochen werden. Greifen Sie das Stück am besten gar nicht an!!
Maßnahmen bei Fallwild-Funden:
Bei Fund eines seuchenverdächtigen Kadavers ist unverzüglich der Amtstierarzt mit genauer Angabe zum Fundort zu verständigen. Die Kadaver sind an der Fundstelle zu belassen. Die Jagdausrüstung ist in diesem Fall sorgfältig zu reinigen.
Gefährdete Gebiete:
Besondere Vorsicht ist in folgenden Ländern geboten: Belgien, Tschechien, Ungarn, Polen, Lettland, Estland, Litauen, Rumänien, Bulgarien, Russland, Weißrussland und in der Ukraine. In diese Gegenden sollten keine Jagdreisen unternommen werden. Kann auf Jagdreisen, aus welchen Gründen auch immer, aktuell nicht verzichtet werden, bitten wir Sie, Folgendes zu beachten:
– Nehmen Sie möglichst wenig eigene Jagdausrüstung mit.
– Wenn doch, dann nach der Rückkehr die Kleidung bei mind. 70° C waschen.
– Jagdschuhe und Stiefelprofile gut waschen und desinfizieren.
– Möglichst nicht mit dem eigenen Auto in die dortigen Reviere fahren.
– Wenn doch, Autoreifen waschen und desinfizieren.
– Sämtliches Equipment vor der Heimreise mit Desinfektionsmittel reinigen.
– Importieren Sie keine unbehandelten Trophäen, Fleisch/Wildbret sowie frische und verarbeitete Lebensmittel nach Österreich!!!
– Vermeiden Sie den Kontakt zu kranken oder verendeten Wildschweinen.
Information zur aktuellen Seuchensituation und umfassende Informationen zu dieser Erkrankung stehen auf der Webseite www.verbrauchergesundheit.gv.at zur Verfügung.
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/asp_allg.html#heading_Jaeger