Bezirksjägertag 04.02.

Von 05.02.2023 bis 05.02.2023
Bezirksjägertag 04.02., OÖ LJV

Am Samstag 04. Februar fand um 13 Uhr im Saal des GH Danzer in Aspach unser Bezirksjägertag vor einer überwältigenden Kulisse mit annähernd 900 Braunauer Jägerinnen und Jägern statt – begleitet von den Klängen der Jagdhornbläsergruppe Engelbach, welche die ganze Veranstaltung musikalisch bestens ergänzte! Reges Interesse aller Besucher fand natürlich wieder die Trophäenschau aller Jagden aus unserem Braunauer Bezirk!

BJM Johann Priemaier konnte Ehrengäste aus der Politik, allen voran unsere Jagd- und Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, Vertreter von Behörden und diversen Bezirksorganisationen sowie unsere Vertreter der Jagd mit Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner an der Spitze begrüßen. Beim Totengedenken an die im Vorjahr verstorbenen Weidkameraden verlas BJM-Stv. Robert Schweifer die Namen der 24 verstorbenen Jäger. 

Begeisterte Grußworte in Anbetracht der vielen Jäger richteten Bgm. Georg Gattringer aus Aspach, Bezirkshauptmann Mag. Gerald Kronberger sowie Bauernkammerobmann BR Ferdinand Tiefnig an die Jäger im Saal.

Am Podium waren vertreten v.l. BJA Schriftführer Martin Erhart, BJM Johann Priemaier, LJM Herbert Sieghartsleitner, LR Michaela Langer-Weninger, Bezirkshauptmann Mag. Gerald Kronberger, BR Ferdinand Tiefnig, , Bgm Georg Gattringer,  BJM-Stv. Robert Schweifer, Bezirksforstinspektor Dipl. Ing. Peter Kölblinger und Bezirkshundereferent Walter Schanda. 

Bezirkshundereferent Walter Schanda referierte über das Hundewesen im Bezirk Braunau mit beachtlichen 310 Jagdhunden aus 31 verschiedenen Rassen. Er wies auch auf die bestehende Impfbeihilfe vom Landesjagdverband hin und auf eine freiwillige Jagdhundeunfallversicherung. Bei der Brauchbarkeitsprüfung am 16. Oktober des Vorjahres konnten immerhin 16 von 17 angetretenen Hunde ihre jagdliche Brauchbarkeit beweisen. Einen Dank richtete er an die Hundeführer, die Kursleiter und auch die Jagden für die zur Verfügung gestellten Reviere bei Übungen und Prüfungen. 

Bezirksforstinspektor Dipl. Ing. Peter Kölblinger berichtete über die kommenden Begehungen der Weiserflächen – diesmal sind wieder alle Jagden im Bezirk an der Reihe. Der Rehwildabschuss wurde von den Jagden mit 108% deutlich überfüllt und zeugt von einer sinnvollen Maßnahme, vor allem in den von Sturm, Schneedruck und Käfer teilwiese doch sehr stark betroffenen Waldgebieten. Aufforstungen mit Mischwald und ohne Zaun als „klimafitte Wälder“ kann es nur geben, wenn Waldbesitzer und Jäger zusammenarbeiten. Das Schwarzwild sei auch wieder im Kommen wie die Abschusszahlen zeigen, so Kölblinger und der Erhalt des Rotwildes im Kobernaußerwald verlangt ein sorgfältiges Miteinander aller Beteiligten.   

Landesrätin Michaela Langer-Weninger, ebenso erfreut über die große Besucheranzahl am Braunauer Bezirksjägertag, betonte in ihrer Ansprache, dass die Jagd von jedem Jäger in seiner Freizeit ausgeübt wird und zwischen Grundbesitzer und Jäger als eine Miteinander gelbt werden muss. In Oberösterreich haben wir ca. 30.000 landwirtschaftliche Betriebe und ca. 20.000 Jäger mit einem gemeinsamen Auftrag einen gesunden Waldanteil mit ca. 42% (rund 500.000 ha) zu erhalten und zu ermöglichen. Das Freizeitverhalten der Menschen bringt immer mehr „Naturnützer und Naturschützer“´- dazu kommen klimabedingte Belastungen für unsere Wälder, da ist eine gemeinsame Diskussion mehr denn je gefragt. Aber alle Beteiligten müssen ihre Grenzen zum Wohle von Wald und Wild respektieren und da ist der Jäger im Umgang mit der Natur und auch im gelebten Brauchtum ein Vorbild für alle.

Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner betonte ebenso ein notwendiges Miteinander von Jagd und Grundbesitz und eine dazugehörende gemeinsame Sprache, ein miteinander reden können. Er wies aber auch hin auf die Gefahr einer nur mehr digitalen Kommunikation der Jäger untereinander, ein Verschicken von Nachrichten und eventuell eines unangebrachten Bildes in den digitalen Medien birgt immense Gefahren. Es gibt überall viele Veränderungen, und damit müssen auch wir Jäger umgehen können. Botschaften müssen wieder an die Basis kommen, dies gilt und geht vom Landesjagdverband, über die Bezirksgruppen und Jagden bis hin zu Jäger! Die Jagd in ihrer Vielfalt muss wieder ein lebendiger, vitaler Beitrag in der Gesellschaft werden. Ebenso wie LR Langer-Weninger betonte LJM Sieghartsleitner die Bedeutung gesunder Wälder, mehr Baumarten steigern die Widerstandsfähigkeit der Wälder, und hier ist eben auch die Jagd in der Verantwortung und eine richtige Fütterung zur Notzeit hat Sinn als Wildbestandslenkung. Unsere Natur und Wälder sieht er schon dramatisch überlastet und z.B. das Projekt „In unserer Natur“ mit Beteiligten aus allen Sparten, wie Grundbesitze, Jagd, Sport, Freizeitnützer und NGO´s gemeinsam als sinnvoll. Eine Herausforderung wird auch eine ständige Weiterbildung, vom Jagdleiter über Funktionäre bis hin zum einfachen Jäger. Auch das Angebot und die Nachfrage an Seminaren des Landesjagdverbandes im Bildungszentrum Hohenbrunn hat sich mehr als verdoppelt! Eine Herausforderung für die Jagd ist auch eine positive Öffentlichkeitsarbeit und Berichterstattung in allen Medien – dazu wurde von allen Landesjagdverbänden die „Jagd Österreich“ gegründet! Aber der wichtigste ist der Jäger an der Basis, er muss die Jagd positiv kommunizieren und sie mit Freude und Herzblut leben, so LJM Sieghartsleitner zum Abschluss an die Braunauer Jägerschaft. 

BJM Johann Priemaier berichtete über die im Jagdjahr 2021/22 getätigten Abschusszahlen begleitet wie der ganze BJT in Fotos und Zahlen mit einer Powerpoint Präsentation von BJA Schriftführer Martin Erhart, der auch über die im Vorjahr abgehaltenen Veranstaltungen mit Wort und Bild berichtete.  

Rotwild 10 / Rehwild 6765 / Schwarzwild 214 / Hase 2590 / Schnepfe 84 / Fasane 957 / Wildtauben 1059 / Enten 2426 / Gänse 65 / Dachs 123 / Fuchs 557 / Baummarder 123 / Steinmarder 198 / Iltiss 80 / Wiesel  105 / Goldschakal 1.

Die anschließenden Ehrungen findet ihr auf einer eigenen Seite unserer Homepage mit vielen Fotos – ein Danke für die Fotos vom BJT an die Tochter unseres BJM Anita Briefeneder.

In den Schlussworten von BJM Johann Priemaier danke er allen Braunauer Jägern, Jagdfunktionären und Jagdleitern für das gute, gelebte Miteinander und wies er schon auf die Veranstaltungen 2023 hin, wie die Jagdleiterschulung am 18.03., den Jägerfrühschoppen mit Trophäenvorlage am 06.08., das Keiler-Übungsschießen Ende August sowie die Brauchbarkeitsprüfung für Jagdhunde am 15.10. Haben die Umstände der letzten Jahre vielfach diese und andere jagdlichen Veranstaltungen verhindert, so war der heutige Besuch des Braunauer Bezirksjägertages die eindeutige Antwort unserer Jägerschaft für die Bedeutung der Kameradschaft und eines gelebten Miteinanders in der Jagd.

Für den Bericht Martin Erhart, BJA-Schriftführer 

   
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