Begegnungen und Schwerpunkte
Zurückblickend auf die heurige Rehbrunft, ist es immer wieder eine Freude, diese Besonderheit in unserem Bundesland zu erleben. Viele einzigartige Eindrücke und Erlebnisse sowie natürlich auch die Ernte von oft begehrten Böcken, machen die Brunft zur hohen Zeit vieler Jäger im Jahresablauf. Das Rehwild bleibt in Oberösterreich unsere bedeutendste Schalenwildart, weil es sich im Bundesland flächendeckend verteilt und damit die gesamte oö. Jägerschaft betrifft.
Vielfältig sind auch die Herausforderungen für uns Jäger rund um das Rehwild und dessen Lebensräume. Die oö. Jägerrinnen und Jäger garantieren mit ihrem vielfältigen Einsatz für diese großartige Wildart, dass es auch in Zukunft zu einem vernünftigen Ausgleich zwischen jagdlichen Zielsetzungen und Lebensraumverträglichkeit kommt. Die eigentliche Herausforderung folgt natürlich jetzt, im Spätsommer und Herbst, wenn die Kitze und Geißen, die Zuwachsträger, bejagt werden. Auch hier zeigt die Jägerschaft, dass sie ihre Aufgaben ernst nimmt und Verantwortung beweist – so manch Unkenrufen und einzelnen Schwierigkeiten zum Trotz.
Spannende Zeit
Die Zeit seit der Wahl, also die letzten vier Monate, waren für mich überaus spannend, interessant, fordernd und aufregend. Viele wertvolle Begegnungen und Gespräche prägen meinen Alltag als Landesjägermeister und ich bin für die Offenheit und die Ideen, für die Sorgen und die konstruktive Kritik, aber auch für die Visionen und die Unterstützung äußerst dankbar.
Gleichzeitig freue ich mich über die fast uneingeschränkte Bereitschaft der Jägerschaft, mitzuarbeiten, zu gestalten und für die Jagd in Oberösterreich zu wirken. Nicht nur die bewährten Funktionäre und unsere Mitarbeiter sind hoch motiviert, die gesamte Jägerschaft ist in Aufbruchstimmung und zeigt Engagement für die Jagd, unser Wild und dessen Lebensräume.
Die Themenschwerpunkte wie Öffentlichkeitsarbeit, Aus- und Weiterbildung der jagdlichen Führungskräfte und der gesamten Jägerschaft, Forst & Jagd-Dialog, Lebensraumgestaltung, -verbesserung und -sicherung werden viel diskutiert und mit Inhalten erfüllt. Die Kontakte bei diversen Jagdveranstaltungen und die Gespräche mit Interessensvertretern und der Politik verlaufen überaus konstruktiv. Mir ist besonders wichtig, dass wir unsere Arbeitsfelder intern abstimmen und mit allen Beteiligten fair und zielorientiert voranbringen.
Danke für die großartige Unterstützung durch die gewählten Funktionäre im Landesjagdausschuss sowie für das Vertrauen der Jägerinnen und Jäger in den OÖ Landesjagdverband. Die oö. Jägerschaft hat längst erkannt, dass es notwendig ist, auf unser gutes Fundament mit konkreten Positionierungen, Dialogbereitschaft und auch Mut zur Weiterentwicklung der Jagd, ein positives Image zu verleihen. Dazu zählt auch, bei den jetzt anstehenden Niederwildjagden an unser Ansinnen eines artenreichen und gesunden Wildbestandes zu denken. Weder Streckenmaximierung, noch missverstandener Artenschutz, der von manch Nichtjägerseite so scheint, dass nur Prädatoren schützenswert seien, sind anzustreben!
Zu all diesem wünsche ich allen Jägerinnen und Jägern ein kräftiges Weidmannsheil!
Herbert Sieghartsleitner
Landesjägermeister von Oberösterreich