Die Auswirkungen der Pandemie auf die Jagd
Ein Jahr mit besonderen Herausforderungen für die oberösterreichischen Jäger.
Die Auswirkungen der Pandemie treffen uns mit voller Härte und praktisch in allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen. Jagd als systemrelevante und notwendige Tätigkeit ist zwar grundsätzlich möglich, aber so vieles ist anders und so vieles vermissen wir und fehlt uns.
Jagd, und damit meine ich unsere alpenländische, im speziellen oberösterreichische Jagd, hat so viele Seiten, Werte und Besonderheiten und ist mit so viel Leben in Form von Ritualen, Traditionen und gesellschaftlichen Ereignissen gefüllt. Jetzt erst, in der Zeit der Entbehrung, erkennen wir in welch kostbarer Lebenssituation und Fülle wir Jäger sind. Eine lange Reihe von Prädikaten könnten wir aufzählen, was unsere geliebte Jagd von dem unterscheidet, was wir natürlich auch in der Krise als Jäger an Leistungen für die Gesellschaft erbringen. Wir alle wissen jedoch, dass unsere Jagd sehr viel mehr ist, als nur Dienstleistung! Vom fehlenden Hörnerklang, bis zum ausbleibenden gemütlichen Schüsseltrieb nach der fackelumrahmten Streckenlegung, sind unsere Herbstjagden heuer auf das reduziert, was Jagd für uns allein nicht ausmacht – es fühlt sich anders an.
Natürlich werden wir all die Einschränkungen verantwortungsbewusst mittragen und verkraften! Wir nehmen unsere Aufgaben hinsichtlich Wildschadensvermeidung und eventuelle Krankheits- und Seuchenprävention wahr. Wir sind auch in der Krise verlässliche Partner der Grundeigentümer und ein wichtiger Teil einer funktionierenden Gesellschaft. Umso mehr erkennen wir und sehnen uns nach den einzigartigen und so kostbaren Traditionen, Ritualen und Werten unserer Jagd. Jagd ohne Kultur und Tradition bleibt Stückwerk. Jagd ohne Kultur und Tradition mag manchen Zweck erfüllen, aber erfüllt nicht unsere Herzen als leidenschaftliche und bodenständige Jäger.
Danke für eure Ausdauer, Geduld und euren Einsatz in diesem schwierigen Jahr!
Gesundheit und ein besonderes Weidmannsheil wünscht euch
Landesjägermeister
Herbert Sieghartsleitner