„Red ma wieda mitanaund!“
Grundeigentümer, Spaziergänger und Mountainbiker begegnen dem Jäger mit mehr Verständnis, wenn er sich zu Fuß im Revier bewegt. Mit Sicherheit bleibt man positiver in Erinnerung, als bei einer Begegnung mit einem SUV.
„Kennst schau den neichn Jaga vom Huber Sepp?“
„Na! Der hod si nu nia ba mir vorgstöd! Oba jagan geht a fest, zumindest steht sei Auto imma auf da guad’n Wiesn – des daugt ma goa ned!“
So oder so ähnlich kann der Ruf schneller ruiniert sein, als man möchte. Dabei hätte ein einfaches „Grüß Gott! Ich bin der neue Ausgeher vom Huber Sepp und möchte mich gerne bei Ihnen vorstellen.“ schon gereicht.
Ein unbekanntes Gesicht in Wald und Feld regt oft Misstrauen hervor, besonders dann, wenn das Auto völlig fremd ist und dann noch jeder Weg damit zurückgelegt wird. Auch Spaziergänger und Mountainbiker begegnen dem Jäger mit mehr Verständnis, wenn er sich mit Gewehr (und Hund) zu Fuß im Revier bewegt. Mit Sicherheit bleibt man positiver in Erinnerung, als bei einer Begegnung mit einem SUV oder anderem Geländefahrzeug.
“Da kann der eine oder andere aufmerksame Tipp zum Käferbaum im Bestand sehr hilfreich sein!
Mit wenigen Worten oder Taten kann man viel schlechtes Gerede verhindern und oft öffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Die Grundeigentümer wissen nämlich bestens über ihren Grund und Boden Bescheid, auf dem wir jagen (dürfen).
Umgekehrt sind wir durchaus regelmäßig und oft im Revier. Was spricht dagegen, wenn wir unsere Beobachtungen mit ihnen teilen? Vor allem wenn Landwirte viel Zeit auf den Feldern verbringen, sehen sie nicht immer, was im Wald so vor sich geht. Da kann der eine oder andere aufmerksame Tipp, z.B. zu einem Käferbaum im Bestand, sehr hilfreich sein!
Apropos viel Zeit im Revier, besonders auf Kalamitäten sollte Augenmerk gelegt werden. Einerseits ist der Grundeigentümer froh, wenn sich seine „Einnahmequelle Wald“ nach einer Naturkatastrophe bald wieder erholt und nachwächst, und zum anderen kann man für die zukünftige Bejagung schon Schussschneisen oder Wildäsungsflächen mitberücksichtigen; natürlich nur dort, wo es Sinn macht und möglich ist. Hier sind wir auf ein gutes Miteinander auf beiden Seiten angewiesen.
Sollten doch einmal Missverständnisse oder Probleme auftreten, ist es wichtig, ruhig und sachlich zu bleiben. Hier ist der erste Weg zum Konsorten oder zum Jagdleiter, um etwaige weitere Probleme zu verhindern. Eine offene und ehrliche Kommunikation löst oft viele Schwierigkeiten. Es kann hilfreich sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und Kompromisse zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Wie man in den Wald hinein ruft, so kommt es auch zurück!
Dieses Sprichwort trifft es wohl am besten. Durch respektvolle und offene Gespräche können wir das Vertrauen der Grundeigentümer und anderer Waldbesucher gewinnen und langfristig gute Beziehungen aufbauen. Wie wir uns verhalten, beeinflusst das Miteinander im Revier jedenfalls positiv.
Ich freue mich, eure Meinung dazu zu hören oder zu lesen!
r.pferzinger@ooeljv.at / 07224 20 0 83 10