Die richtige Verwendung von Brüchen
Ehemals von der Berufsjägerei auf sehr hohen Stand gebracht, sind Brüche wertvolles jagdliches Brauchtum. Auch als Verständigungsmittel sind sie selbst in Zeiten des Mobiltelefons nicht überholt.
Über die richtige Verwendung der Brüche, wird nun in der nachfolgenden Bildseite gezeigt, wie das Tragen und die Anwendung der verschiedenen Brüche in der Öffentlichkeit und im praktischen Jagdbetrieb landeseinheitlich praktiziert werden soll: Für den Bruch am Hut gilt vereinfachend grundsätzlich der alte Merkspruch: „Rechts Reh, links Leich’!“
Der (handtellergroße) Beutebruch wird r e c h t s am Jägerhut getragen.
Der Jäger trägt einen Beutebruch für alles Schalenwild und andere, eher selten zur Strecke kommende Wildarten, wie Murmeltier, Auer- und Birkhahn und Haselhahn sowie für den Treibjagdfuchs oder den Schnepf. Hat der Jäger allein gejagt, so bricht er sich selbst den Bruch, benetzt ihn symbolisch mit Schweiß und steckt ihn sich an den Hut. Waren mehrere Jäger beteiligt, so überreicht ihn der Einladende oder Jagdleiter mit einem Händedruck dem Schützen. Der Bruch bleibt einen Tag lang am Hut. Es wird immer nur ein Bruch getragen.
Der (handtellergroße) Standesbruch wird l i n k s am Jägerhut getragen.
So z.B. beim Bezirksjägertag, beim Jägerball, zu einer Jägerhochzeit, bei Hubertusmessen oder zum Besuch einer Jägergedenkstätte. Auch zu Jägerbegräbnissen wird der Standesbruch links und mit der Oberseite nach außen getragen (nicht umdrehen!!).
Der Letzte Bissen wird dem erlegten Wild quer oder der Länge nach durch Äser, Wurf oder Brocker bzw. Schnabel gezogen und damit die Achtung des Jägers vor dem Wild ausgedrückt. Dazu gehört auch das die Dankbarkeit ausdrückende Innehalten vor dem gestreckten Wild.
Der Inbesitznahmebruch wird auf das gestreckte Stück Wild für den Fall gelegt, dass sich der Jäger vor dessen Versorgung für kurze Zeit entfernen muss.
Der Anschussbruch (in praktischer Länge) wird vom Schützen zur Sicherstellung einer verlässlichen Nachsuche an der Anschussstelle sichtbar in die Erde gesteckt.
Der Bruch für den Hund wird im Falle einer erfolgreichen Nachsuche vom Beutebruch gebrochen.
Der Fährtenbruch ist an der Bruchseite blank geputzt und dient zur Markierung der Fluchtrichtung des Wildes im Fall einer Nachsuche u.ä.
Der Warnbruch dient der Verständigung eines anderen Jägers im Falle z.B. einer schadhaften Leitersprosse usw.
Bruchgerechte Holzarten
Dazu gehören Fichte, Tanne, Eiche (je am Foto), Erle, Kiefer, Latsche, Zirbe, Bergwacholder, Almrausch. Unter besonderen Umständen ist der jeweilige Lebensraum für den Bruch ausschlaggebend. So kann in reinen Lärchen- oder Buchenwäldern durchaus jeweils diese Baumart als Bruch dienen, wie auch in reinen Felderrevieren die Ähre als Bruch dient.