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Am 2. Juli 2014 fand die zweite Jahresbilanz zur Mariazeller Erklärung des Forst & Jagd-Dialogs im Schloss Hohenbrunn statt. Mit der Mariazeller Erklärung haben sich die höchsten Repräsentanten der Forstwirtschaft und der Landesjagdverbände Österreichs zu ausgewogenen wild- und waldökologischen Verhältnissen und zu einer Trendumkehr der Wildeinflüsse auf den österreichischen Wald bekannt.
Nach nun zweijähriger Tätigkeit im Rahmen des Forst & Jagd Dialogs ziehen wir Dialogteilnehmer folgende Bilanz:
Generell gilt für unseren Dialogprozess auf Bundesebene:
• Exzellentes breites Expertenwissen wird mit äußerst hohem Engagement transparent aufbereitet.
• Der Dialog ist von besonderer Sachlichkeit, der gebotenen wechselseitigen Wertschätzung und dem nötigen Verständnis für die Standpunkte des Gegenübers geprägt.
• Die Probleme sind identifiziert und klare Forderungen an die jeweiligen Akteure sind formuliert.
• Der Dialog wurde zur „Chefsache“ erklärt.
Zur Verbesserung der Information, Kommunikation und Motivation wurde mit der Evaluierung der Ausbildungsinhalte für Jungjäger und Forstleute begonnen und erste Vor-schläge für die Optimierung der Aus- und Weiterbildung unterbreitet. Eine Expertenliste für Vortragende bei Fachveranstaltungen wie Bezirksjägertagen ist im Aufbau. Den Instrumenten zur Selbstbewertung der nachhaltigen Jagdwirtschaft kommt eine bedeutsame Rolle zu. Dazu wurde ein Pilotprojekt im Rahmen der Förderung der Ländlichen Ent-wicklung realisiert.
Die Berichterstattung über den Fortschritt in den Arbeitsgruppen ist in den Fachmedien und bei Fachveranstaltungen erfolgt und wird in bewährter abgestimmter Weise fortgeführt. Für alle Dialogteilnehmer wurde eine Intranetseite mit sämtlichen Arbeitsunterlagen einge-richtet, öffentlich zugängliche Publikationen durch die Arbeitsgruppen werden in Betracht gezogen.
Zu Fragen des Wildeinflusses und betreffend Wildschadensbewertungen wurden um-fassende Arbeitsunterlagen über die Methodenpallette erstellt. Die methodischen Grund-sätze und vorliegenden Ergebnisse der Österreichischen Waldinventur und des Wild-einflussmonitorings werden von uns anerkannt. Zur Verbesserung des wechselseitigen Verständnisses haben auch Besprechungen und Exkursionen vor Ort stattgefunden. Ein Pilotprojekt zur Optimierung der Abstimmungen zwischen Jägern, Grundeigentümer und Behördenvertretern wurde im Bezirk Kirchdorf gestartet. Dadurch soll der Forst & Jagd Dialog von den Führungsebenen der Jagd und der Forstwirtschaft auch auf die Bezirks-ebenen ausgeweitet werden.
Eine Evaluierung der jagdgesetzlichen und forstrechtlichen Grundlagen hat zur Identifikation von hemmenden und fördernden Faktoren zur Optimierung ausgeglichener wild- & waldökolgischer Verhältnisse geführt. Es gilt nun diese Erkenntnisse in der Praxis weiter umzusetzen. Ein äußerst kooperativer Informationsaustausch mit den obersten Vertretern der Landesjagdbehörden konnte erfolgreich eingeleitet werden.
Im kommenden Arbeitsjahr wollen wir unter anderem:
• Geeignete Strategien weiterentwickeln, die sicherstellen, dass die Inhalte der Mariazeller Erklärung die Verantwortungsträger auf allen Ebenen erreichen und diese in ihrem Bestreben der Umsetzung adäquater Maßnahmen gestärkt werden.
• Evaluierungsprozesse über Wildeinflussmonitoringsystem unterstützen und die vereinbarte gemeinsame Interpretation der Ergebnisse auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene bestmöglich fachlich fundiert voranzutreiben.
• Gemeinsam mit den für die Jagd- und Forstgesetzlich Verantwortlichen für Legistik und Vollzug positive Erfahrungen weiter identifizieren, die fachpolitisch Verantwortlichen informieren und die für die Optimierung ausgeglichener Wald- Wildverhältnisse nötigen Maßnahmen vorantreiben.
Über den Fortschritt bei der Umsetzung dieser Maßnahmen werden wir die Öffentlichkeit wieder entsprechend informieren.