Dachs
Der Dachs (Meles meles) gehört zur Familie der Marderartigen und ist somit u.a. mit dem Hermelin, dem Mauswiesel, dem Iltis, dem Edel- und dem Steinmarder als auch dem Fischotter verwandt. Mit einem Gewicht von bis zu 15 kg (im Herbst bis zu 20 kg möglich) und einer Kopf-Rumpf-Länge von 64-88 cm ist der Dachs der schwerste Vertreter dieser Familie. Durch den nach hinten gedrungenen Körper und die kurzen Beine (Widerristhöhe 30 – 35 cm) wirkt er etwas plump. Der lange, schlanke Kopf mit der rüsselartigen Nase weist eine charakteristische Zeichnung auf:
Auf jeder Kopfseite zieht sich über die Seher (Augen) und die kleinen Gehöre ein breites, schwarzes Band, das sich deutlich vom Weiß des übrigen Kopfes und den Gehör-rändern abhebt. Das Rückenfell und die Flanken sind silbergrau, Kehle und Brustfell sind schwarz. Die kräftigen Vorderpfoten haben lange Krallen zum Graben.
Der Dachs hält keinen echten Winterschlaf, verbleibt jedoch bei ungünstiger Witterung (Schnee, Frost) oft Wochen, ja sogar Monate in seinem Bau (Winterruhe) und zehrt von seinen im Herbst angesetzten Fettreserven („Feist“).
Auf Nahrungssuche durchstreift er Wiesen, Weiden, Obstanlagen, Felder und Waldbereiche. Er ist kein typischer Jäger, sondern ein Stöberer, der frisst, was ihm vor die Nase kommt. So reicht sein Nahrungsspektrum von Getreide, Früchten und Beeren über Wirbellose (Regen-würmer sind Hauptbeute) bis zu Amphibien, Mäusen, Junghasen und Eiern.
Ranzzeit (Paarungszeit): zweigipflig, Februar – Mai und Juli – September
Trächtigkeitsdauer: Keimruhe (Ist ein Weibchen sehr früh im Jahr begattet worden, so ruht die Keimentwicklung bis in den Dezember/Jänner) effektive Tragzeit: etwa 45 Tage.
Wurfzeit: Mitte Jänner – Anfang März
Jungdachse: 2-3, selten bis 5
Geschlechtsreife: 12-15 Monate
Verbreitung: In Oberösterreich kommt der Dachs bis zu einer Höhe von ca. 1800 m über dem Meer vor, besiedelt aber genauso Vorgärten der Großstädte. Laub- und Mischwälder sowie größere Feldgehölze des Flach- und Hügellandes sind optimale Lebensräume. Dachse meiden aber große zusammenhängende Waldkomplexe und bevorzugen vor allem Waldrandzonen, da sie ihre Nahrung auf Wiesen und Feldern suchen.
Im Alpenraum dürfte das Nahrungsangebot ein begrenzender Faktor sein.
Gesellig im Familienverband bewohnt er tagsüber Erdbaue, die er selbst gräbt und die auch vom Fuchs teilweise mitbewohnt werden.
Außer dem Menschen hat der Dachs kaum natürliche Feinde. Straßen- und Schienenverkehr und die Jagd, sowie Krankheiten und Parasiten (Räude, Tollwut, Trichinose) bilden die häufigsten Todesursachen. Der Dachs ist für den Menschen nicht gefährlich, sollte jedoch nicht in die Enge getrieben werden, da er sich dann verteidigt.
Hörprobe: