Der Jagdbezirk
Informationen zum Jagdbezirk Linz-Land
Unser Jagdgebiet umfasst die Bezirke Linz Stadt und Linz Land in der Nord/Süd Ausrichtung vom Pöstlingberg bis Kematen/Krems und von West nach Ost von Kirchberg-Thening bis Kronstorf. Der Bezirk gliedert sich in 7 Jagdgebiete in Linz Stadt, 24 Jagdgenossenschaften in Linz-Land sowie 5 Eigenjagden. Die zu bejagende Fläche umfasst 46.000 ha in Linz-Land und 9.600 ha in Linz Stadt, was gesamt eine Fläche von 55.600 ha entspricht. Gesamt sind 1.824 gültige Jagdkarten gelöst, davon 674 in Linz-Stadt und 1.150 in Linz-Land, davon sind 120 Jägerinnen. Jährlich legen zudem 80-90 Jungjäger die Jagdprüfung ab.
Das Jagdgebiet ist geprägt von nur wenig Wald und Grünland. Der Ackerbau bestimmt den Lebensraum des Wildes erheblich. Die Tierhaltung im Bezirk nimmt hingegen nur einen geringen Stellenwert ein. Die Ackerflächen werden mit Getreide, Mais, Zuckerrüben, Raps und Soja bepflanzt. Weiters wird der Bezirk durch die Westautobahn A1 von Enns nach Allhaming und durch die Schnellstraße von Enns nach Steyr geteilt.
Wir befinden uns in einem klassischen Niederwild-Bezirk, wo sich die Jagd auf Fasane, Enten, Hasen und Rehe, und seit neuestem auf Schwarzwild konzentriert. Die Niederwildpopulation wird dabei vorwiegend von folgenden Raubwildarten, wie Fuchs, Dachs, Mader, Iltis, signifikant bedroht. Größere Probleme bereiten uns auch die Krähen und Elstern, die wir nicht ausreichend regulieren können und dadurch größere Schäden am Niederwild (Gelege und junge Hasen) anrichten. Zudem haben wir mit Greifvögel zu kämpfen, die das Jungwild erheblich dezimieren. Darüber hinaus, sind in unserem Gebiet die Beständet an Singvögel beinahe ausgerottet.
Im Jagdgebiet leben ca. 340.000 Menschen, die durch deren Freizeitaktivitäten erheblich in den Lebensraum des Wildes eindringen und dieses durch deren Verhalten beunruhigen. Durch den aktiven Dialog mit freizeitaktiven Personen, versuchen wir diese für die Bedürfnisse der heimischen Tierpopulation zu sensibilisieren und ersuchen sie, ihr Freizeitverhalten auch auf diese Bedürfnisse der Wildtiere auszurichten. Die Jagdausübung wird in kultureller Hinsicht durch 7 Jagdhornbläsergruppen unterstützt. Zudem stehen noch etliche Hubertuskapellen der Jägerschaft zur Andacht offen. Zur Jagdausübung gehören natürlich auch die Jagdhunde, von denen in unserem Gebiet 149 geprüfte Hunde zum Einsatz kommen.
Hauptanliegen, neben der Hege von Niederwild, ist die Wildbretvermarktung. Dafür wurde 2011 im Bezirk eine Arbeitsgemeinschaft „Wildbret Linz Land“ gegründet. 5 Reviere haben sich in dieser Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen um die Vermarktung der erlegten Tiere zu verbessern und die anspruchsvollen Kunden vom Geschmack, der Qualität und der ernährungsphysiologischen Bedeutung des freilebenden, regionalen Wildes zu überzeugen. Gerade in der globalisierten Welt wird der Kontakt des Kunden zum Produzenten wieder ein besonderes Qualitätskriterium, die Wild-Direktvermarktung lebt dieses Kriterium. Ständige Verbesserung der Qualitätskontrollen in der Verarbeitung, sowie die Entwicklung immer neuer und kreativer Wildfleischprodukte, die den Bedürfnissen und der Nachfrage der Konsumenten entsprechen sind uns ein wesentliches Anliegen. Dazu wurde auch eine Kooperation mit der Berufsschule 10 für Nahrungsmittel in Linz eingegangen, um im gegenseitigen Erfahrungsaustausch maßgeschneiderte Produkte anbieten zu können. Zu den beliebtesten Produkten zählen mit Sicherheit: Wildburger, Rehbratwürstel, Rehschinken, Rehrohwürste und Hasensalami.
Wir Jäger und Jägerinnen aus den Bezirken Linz-Stadt und Linz-Land bemühen uns um die Erhaltung des Artenreichtums in der heimischen Natur sowie eines gesunden und nachhaltigen Wildbestandes, gemäß dem Motto „Ohne Jagd kein freilebendes Wild in der heimischen Natur“.