Bezirksjägertag 2022
Jagd ist Mehr-Wert. Jagdliche Erfolgsbilanz und Geschlossenheit bei Staffelübergabe am Bezirksjägertag Urfahr-Umgebung
1.200 Urfahraner Jägerinnen und Jäger leben Verantwortung für Wald, Wild und Natur
Zusammenhalt, eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz und eine 100%ige Übergabe an der Bezirksspitze standen am 29. Mai beim Bezirksjägertag samt Hegeschau im Bezirk Urfahr-Umgebung in Bad Leonfelden im Mittelpunkt. In der vollen Sporthalle setzten 500 Jägerinnen und Jäger, Partner und Freunde der Jagd ein starkes Zeichen der Geschlossenheit und des Miteinanders.
Der scheidende Bezirksjägermeister Franz Burner konnte mit seinen Stellvertretern LAbg. DI Sepp Rathgeb und Günther Kitzmüller die beiden Festredner LAbg. Gertraud Scheiblberger und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner mit vielen Bezirkskollegen, Hausherr Bgm. Thomas Wolfesberger, Bezirkshauptmann Dr. Paul Gruber und Bezirksbauernkammerobmann Peter Preuer mit zahlreichen Spitzenvertretern der Landwirtschaft, Jagd- und Forstbehörde sowie Wirtschaft begrüßen.
Mit einer eindrucksvollen Leistungsbilanz wurden die vielfältigen Leistungen und der Mehrwert der Jägerschaft für Wald, Wild, Natur und unsere Gesellschaft verdeutlicht. Dabei wurde das gute Miteinander zwischen Jägerschaft, Grundbesitzern und Behörde hervorgehoben. Urfahr-Umgebung ist im landesweiten Vergleich ein Vorzeigebezirk.
Mit 5.320 erlegten Rehen, 1.370 Stück Niederwild (Hase, Fasane, Enten, Wildtaube) wurden die behördlich vorgeschriebenen Abschusspläne zu 100% erfüllt. Weiters wurden 9 Stück Rotwild und 7 Stück Damwild sowie 128 Wildschweine erlegt. Damit wurde ein wichtiger Beitrag für eine ausgeglichene Wald-Wild-Balance geleistet. Die Abschussplan wird in jedem der 48 Jagdreviere jährlich gemeinsam zwischen Jägern, Grundeigentümern und Forstbehörde anhand des Waldverbisses festgelegt.
Die ansteigende Raubwildstrecke mit rund 1.600 Stück zeigt wie anpassungsfähig diese Wildarten in unserer Kulturlandschaft sind und wie hoch dadurch der Druck auf seltene Arten wie z.B. das Rebhuhn ist.
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner betonte den seit der Pandemie stark angestiegenen Druck auf den Lebensraum als „Wohnzimmer“ der Wildtiere durch Erholungs- und Freizeitnutzer sowie den Klimawandel als große Zukunftsherausforderungen. Hier braucht es einen engagierten Dialog, gegenseitige Rücksichtnahme der verschiedenen Naturnutzer und eine gezielte Lenkung durch eine wildökologische Raumplanung.
LAbg. Scheiblberger bedankte sich bei den über 1.200 Jägerinnen und Jägern im Bezirk für ihren Einsatz und hob den unverzichtbaren Wert der Jagd für die Gesellschaft hervor. Sie stellte klar, dass die Politik auch in Zukunft ein verlässlicher Partner der Jagd sein wird.
Würdevolle Ehrungen der ausgezeichneten Mitglieder und Jagdhornbläser für bis zu 70 Jahre jagdliche Treue und besondere Leistungen rundeten die Veranstaltung ab. Für 70 Jahre Mitgliedschaft wurde Weinzierl Franz und Leopold Zarzer geehrt. 60-jähriges Jubiläum hatte Pree Hubert, Roither Johann, Erwin Kreindl, August Lehermayr und Franz Haslinger. Mit dem goldenen Bruch für 50 Jahre Mitgliedschaft im LJV wurde geehrt: Dietmar Hofbauer, Alfons Bichler, Dr Astrid Fleischhacker-Buchgeher, Franz Mayrbäurl, Ing.Horst Barbl, Josef Gaisbauer. Zusätzlich wurde im vergangenem Jahr im Zuge einer kleinen Feier in Steinbach Speta Erich, Alois Stöbich, Franz Kaar, Johann Oyrer und Anton Preinfalk zur 60 Jährigen Mitgliedschaft geehrt. Den goldenen Bruch dort erhielten: Karl Prenning, Johann Enzenhofer, Josef Allerstorfer, Ernst Berger, Hubert Wall, August Wolfsegger und Johann Gaisbauer.
Für besondere Verdienste bei der Bejagung des Raubwildes wurden folgende Jäger mit der Raubwildnadel ausgezeichnet: (2021) Walter Ollmann, Johann Pühringer, Walter Prokesch, (2022) Mario Mitterlehner, Walter Wiesinger, Manfred Denkmair, Johann Weinzierl und Hubert Hofstadler.
Ein besonderer Höhepunkt war die Neuwahl des Bezirksjagdausschuss. Mit 100% Zustimmung wurde der seit 16 Jahren amtierende Stellvertreter LAbg. DI Josef Rathgeb aus Oberneukirchen als neuer Bezirksjägermeister und Norbert Burgstaller aus Steyregg als neuer Bezirksdelegierter und zweiter Stellvertreter gewählt. Neu unterstützt wird das Führungsgremium durch Naturschutzbund-Bezirksobmann und Bezirks-Polizeikommandant Oberst Erwin Pilgerstorfer.
Als wichtige Zukunftsaufgaben betonte der neue Bezirksjägermeister Rathgeb die Geschlossenheit und den Zusammenhalt der primären Landnutzer, die Stärkung der Jägerschaft und die Betonung ihrer wichtigen Leistungen: „Jagd ist Mehr-Wert!“
Der scheidende Bezirksjägermeister Franz Burner, der ein Viertel-Jahrhundert die Geschicke der Jagd im Bezirk an vorderster Stelle verantwortungsvoll und erfolgreich mitverantwortet hat, wurde genau an seinem Geburtstag zum Ehren-Bezirksjägermeister ernannt und gemeinsam mit seiner Frau Vroni mit einem „Ehren-Bankerl“ herzlich bedankt.
Musikalisch umrahmt wurde der Bezirksjägertag durch die Bezirks-Jagdhornbläsergruppe Grenzland unter Bezirksobmann Gustl Wolfsegger, Landes-Viertelobmann Walter Landl und Hornmeister Norbert Burgstaller. Als Premiere wurde der von Landeshornmeister Franz Kastenhuber komponierte „Urfahraner Jägermarsch“ erstmals dargebracht und dieser würdige Abschluss mit stehendem Beifall bedankt.
Foto (privat, honorarfrei):
100% für den neuen Bezirksjägermeister Josef Rathgeb und Weidmannsdank an Ehren-Bezirksjägermeister Franz Burner mit dem „Urfahraner Jägermarsch“