Jagd ist tierschutzgerechte Fleischgewinnung
Die Jagd hat nicht nur die Haltung eines artgerechten, gesunden Wildstandes in Wald und Feld zum Ziel, sondern auch die sinnvolle naturschutzgerechte Nutzung der vielfältigen Wildbestände. Das Wild nicht für die Fleischgewinnung zu nutzen, wäre eigentlich Verschwendung dieses gesunden Nahrungsmittels.
Die Jagdgesetze stellen zudem sicher, dass eine Übernutzung und damit eine Gefährdung der Bestände ausgeschlossen ist. Jagd ist tierschutzgerechte Fleischgewinnung.
Wildbret aller Art ist ein Lebensmittel von sehr hoher, ernährungsphysiologischer Qualität. Es ist wohlschmeckend, mineralstoffreich, fettarm, eiweißreich, leicht verdaulich, und im höchsten Maße biologisch. Im vergangenen Jahr wurden in Oberösterreich ca. 60.000 Stück Rehwild, 3.000 Stück Rotwild, 1.300 Stück Gamswild, 1.300 Stück Schwarzwild, ca. 55.000 Stück Hasen, 50.000 Stück Fasane und rund 26.000 Stück Wildenten auf den Wildbretmarkt gebracht.
Der jährliche Fleischkonsum in Österreich liegt bei etwa 60 kg pro Kopf, wobei nicht einmal ein Kilogramm Wildbret (!) dabei ist. Die Nachfrage nach Wildbret ist zwar im steigen begriffen, der OÖ Landesjagdverband wird aber in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Wildbrethändlern verstärkte Absatzanstrengungen unternehmen müssen.
Um skeptische Konsumenten von der Frische und Herkunft des heimischen Wildbrets zu überzeugen, verwendet der OÖ. Landesjagdverband seit Jahren einen Anhänger für Wild, auf dem der Jäger die Herkunft des Stückes und die einwandfreie Qualität bestätigt. Die Jägerschaft will auch die Unterschiede von Wildbret aus freier Wildbahn und Wildfleisch aus Gatterhaltung aufzeigen und vor allem die höhere Qualität gegenüber Importfleisch herausstreichen.
Mit der nachhaltigen jagdlichen „Ernte“ nutzen die Jäger den Überschuss, sozusagen die Zinsen der Natur, das was natürlich nachwächst. Das wertvolle Lebensmittel „Wildbret“ stammt von Tieren die in freier Natur ihr Futter selbst und uneingeschränkt auswählen können. Diese individuelle Nahrungsselektion ist wiederum ausschlaggebend für die Aromabildung des Fleisches. Durch die volle Bewegungsfreiheit der Wildtiere wird die Muskulatur optimal ausgebildet und durchblutet. Zartheit und Geschmack machen Wildfleisch deshalb zu einer Delikatesse. Es ist reich an Eiweiß und dieser Proteingehalt übertrifft den des Fleisches von Schlachttieren.
Wildbret ist heute das ganze Jahr über zu bekommen, wobei es zeitliche frische Saisonprodukte gibt, wie etwa den jungen Rehbock im Mai, die Wildente ab Mitte September, das Rebhuhn im Oktober, Hase und Fasan von Mitte Oktober bis Mitte Dezember, Reh- und Rotwildfleisch in der zweiten Jahreshälfte.
Frisches Wildbret bezieht man am besten unmittelbar bei der örtlichen Jägerschaft oder bei bewährten Wildbrethändlern. Der OÖ Landesjagdverband zeichnet darüber jene Gaststätten besonders aus, bei denen man traditionell hervorragende Wildgerichte bekommt – achten Sie auf das Hinweisschild „Ausgezeichnete Wildgerichte aus oberösterreichischen Jagdrevieren“!
Ein Artikel von Mag. Christopher Böck / Oö Landesjagdverband
www.ooeljv.at
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