Tierquälerei auf unseren Straßen

Tierquälerei auf unseren Straßen, OÖ LJV

Von Leopold Wiesinger

Zu Recht war die Bevölkerung über die Vorgangsweise eines russischen Jagdgastes bei einer Gamsjagd in Tirol empört, wo es Minuten dauerte, bis der Gams von seinem Leiden erlöst wurde.
Leider passiert auf unseren Straßen Woche für Woche noch viel Schlimmeres, ohne dass sich jemand darüber aufregt. Übers Jahr werden hunderte von Autos verletzte Wildtiere ihrem Schicksal überlassen, bis sie nach Tagen oder Wochen bei lebendigem Leib von den Maden aufgefressen werden, nur weil manche Autofahrer, wenn keine Wildschadenversicherung besteht oder am Fahrzeug kein Schaden entstand, die Unfallmeldung bei der Polizei unterlassen.
Viele Jagdleiter von Revieren mit dichtem Straßennetz sind leider sehr oft mit dieser Art von Tierquälerei konfrontiert.
Als Beispiel darf ein Fall zitiert werden, wo auf der B 129 kurz außerhalb der Ortschaft St. Willibald im Bezirk Schärding ein Reh am Morgen bei bestem Tageslicht von einem Auto schwer verletzt wurde, noch einige Meter auf ein blankes Feld flüchtete und erhobenen Hauptes liegen blieb. Der Autolenker suchte das Weite ohne sich um das verletzte Tier zu kümmern. Besagtes Reh konnte vom Jagdleiter innerhalb kürzester Zeit erlöst werden, da dieser zufällig vorbeikam.
Flüchtet aber ein verletztes Tier in ein Feld mit hoher Vegetation oder in den Wald und der Wildunfall wird, wie in diesem Fall, nicht gemeldet, muss die arme Kreatur warten, bis oft erst nach Tagen oder Wochen der Tot eintritt, weil es nicht entdeckt wurde.
Diese Vorgangsweise bedeutet erstens Fahrerflucht, zweitens ist ein solches Verhalten schon aus Tierschutzgründen zu verurteilen.

Auffallend ist manchmal, dass sich Tier- und Naturschutz so gut wie nie zu diesem Thema äußern, obwohl dieses Problem den meisten bekannt ist.
Viel lieber wird von einigen Vertretern bestimmter Organisationen darauf gewartet, einem Jäger, der ein verletztes Unfallreh nicht ganz fachgerecht tötet, so wie vor einiger Zeit im Bezirk Braunau passiert, etwas „anzuhängen“.
Zu besagtem Fall hatte es sogar eine Gerichtsverhandlung gegeben. Der Jäger wurde freigesprochen.
Es gibt heutzutage viele, die sich lautstark und meist auch publikumswirksam für den Tierschutz stark machen. Dabei geht es aber meist um Haustiere, oder, um gegen Jäger aufzutreten.
Letztendlich sind es aber gerade die Jäger, die durch gut ausgebildete Jagdhunde so manch Tiertragödie entlang der Straßen verhindern, wenn die Wildunfälle gemeldet werden.
An dieser Stelle gebührt auch den Polizisten ein aufrichtiger Dank, die den Jäger, wenn Wildunfälle gemeldet werden, zu jeder Tages- und Nachtzeit sofort verständigen.

 

Den Artikel sowie ein Foto in druckfähiger Auflösung finden Sie links in der Downloadbox oder Sie fordern die Daten in unserer Geschäftsstelle an.

 

   
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